mehr zu Achtsamkeit

Traditionelle Definition von Achtsamkeit:
n der buddhistischen Praxis spielt Achtsamkeit eine wichtige Rolle. Der ursprüngliche Begriff aus dem Pali ist: Sati oder besser bekannt: Sammasati – übersetzt: richtige Achtsamkeit oder rechte Bewusstheit. Sati beschreibt die Fähigkeit des Geistes, bei etwas zu verweilen, es im Gedächtnis zu behalten und mit der Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt präsent zu sein. Die Achtsamkeit ist Teil des achtfachen Pfads und soll eine Kultur des Bewusstseins schaffen, mit dem Ziel, das Leiden zu beenden.

Kabat-Zinn entwickelte in den späten 1970er Jahren Mindful Based Stress Reduction, kurz MBSR - ein Programm zur Stressbewältigung durch Achtsamkeit, basierend auf Übungen der buddhistischen Richtungen Zen und Vipassana. MBSR hilft bei verschiedenen psychischen Erkrankungen und wird daher im Rahmen verschiedener verhaltenstherapeutischer und Psycodynamischer Psychotherapiemethoden eingesetzt.
Achtsamkeit ist absichtsvoll – ein bewusstes, nicht wertendes Wahrnehmen des Moments (Körperwahrnehmung, allg. Sinneseindrücke, Gedanken, Erwartungen, Erinnerungen, Gefühle, auch Dinge im Außen). “Achtsamkeit bedeutet auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein. Bewusst im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu beurteilen. Diese Art der Aufmerksamkeit steigert das Gewahrsein und fördert die Klarheit sowie die Fähigkeit die Realität des gegenwärtigen Augenblicks zu akzeptieren. Sie macht uns die Tatsache bewusst, dass unser Leben aus einer Folge von Augenblicken besteht. Wenn wir in vielen dieser Augenblicke nicht vollständig gegenwärtig sind, so übersehen wir nicht nur das, was in unserem Leben am wertvollsten ist, sondern wir erkennen auch nicht den Reichtum und die Tiefe unserer Möglichkeiten, zu wachsen und uns zu verändern. Achtsamkeit ist eine einfache und zugleich hochwirksame Methode und wieder in den Fluss des Lebens zu integrieren, uns wieder mit unserer Weisheit und Vitalität in Berührung zu bringen.“

Außerdem gibt es das Zwei-Komponenten-Modell, welches sich aus der Regulation von Aufmerksamkeit und der Orientierung an aktueller Erfahrung zusammensetzt.

Achtsamkeit und Konzentration liegen nah beieinander, beide gehen mit einer Fokussiertheit einher. Es geht darum, Aufmerksamkeit zu bündeln und absichtsvoll zu handeln. Bei der Konzentration steht aber oft eine Haltung im Mittelpunkt. Bei Achtsamkeit geht es hingegen um 1. bloße Wahrnehmung, 2. die Präsenz im gegenwärtigen Moment, ist 3. ohne Wertung.
Achtsamkeit kann ein Zustand sein, aber auch ein Persönlichkeitsmerkmal. Alle Menschen sind in der Lage achtsame Momente zu erleben, manche Menschen aber sind vergleichsweise häufig achtsam, handeln öfter achtsam – darin ist dann ein Persönlichkeitsmerkmal erkennbar.

Viele Menschen wollen ihre Fähigkeit, achtsam wahrzunehmen, weiterentwickeln, z.B. weil sie Entspannung suchen, produktiver sein wollen, weil sie ihre Persönlichkeit weiterentwickeln möchten oder auch um ihre Schlafqualität zu verbessern.
Übungen zur Achtsamkeit und auch Meditation bieten sich dafür an. Es geht darum, den jetzigen Augenblick ohne Bewertung mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Klassische Achtsamkeitsübung: “Rosinenübung“ Betrachtung, Fühlen, Riechen, Schmecken, Hören; Meditationen: Bodyscan, Atemmeditation.
Achtsamkeit ist für viele Menschen nicht nur eine Fähigkeit, nicht nur eine Eigenschaft oder eine Trainingseinheit, sondern eine bewusst gewählte Lebensweise. Das beeinflusst, wie Menschen ihren Alltag gestalten, wie sie empfinden und reflektieren und wie sie mit anderen Menschen umgehen.
Achtsamkeit hat Erlebnisqualität und kann am besten durch eigenen Erfahrung verstanden werden. Sie ist eine grundlegende Übung der Geistesschulung, die jedem Menschen unabhängig von weltanschaulichen Überzeugungen zur Verfügung steht. Sie lässt sich erlernen und üben, indem wir das eigene Tun und die eigene geistige und emotionale Aktivität bewusst wahrnehmen.

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