Meditation als ein Vorgang der bewussten Beobachtung von Geist und Körper, in der man alle Erfahrungen zulässt, ohne
einzugreifen - so beschreibt es Jon Kabat-Zinn, der Begründer von Mindful Based Stress Reduction (MBSR). Hier geht es
um die praktische Umsetzung der Meditation – nicht das Ziel ist entscheidend, sondern das WIE meditiere ich. Es geht
nicht darum, Gedanken zu manipulieren oder zu unterdrücken, sondern darum, die Aufmerksamkeit auf ein Objekt zu
konzentrieren. (“Gesund durch Meditation“) Es geht darum, zu sein, wie und wo man gerade ist und nicht darum,
irgendwohin zu kommen. Damit ist auch nicht unbedingt verbunden, dass man sich entspannt oder dass man entspannt
sein muss, um zu meditieren, allerdings geschieht es häufig, dass man dabei in die Entspannung kommt, ganz nebenbei,
sofern man regelmäßig meditiert. Es geht aber nicht in erster Linie um Entspannung, und es geht auch nicht um eine Form
der spirituellen Ekstase, sondern es geht vielmehr darum, achtsam zu sein.
Achtsam kann man überall sein – es bedeutet einfach, dass man sich dessen, was man tut oder was man fühlt oder was
um einen herum gerade geschieht, achtsam wahrnimmt, sich dessen also bewusst ist. Man nimmt es mit all seinen Sinnen
wahr. Ganz egal, wann und wo.
Eine im Jahr 2004 von brasilianischen Wissenschaftlern entwickelte Definition (um Meditation besser untersuchen zu
können) macht Meditation an bestimmten Kriterien fest. Demnach gilt Meditation als solche, wenn 1. eine bestimmte
Technik verwendet wird, wenn sich 2. während der Meditation die Muskulatur entspannt, wenn 3. eine “logische
Entspannung“ ausgelöst wird, wenn 4. dieser Zustand durch die meditierende Person selbst ausgelöst wird (nicht durch
Geräte, Tabletten, Kräuter o.ä.) und wenn 5. ein Fokus genutzt wird, ein sog. Anker. 5 Jahre später haben sich andere
Forscher – aus den USA und aus Thailand die Definition dahingehend verändert, dass es so sein kann, dass manche der
vorher genannten Aspekte in jeder Meditation vorkommen sollten, bei anderen ist es eher so, dass sie vorkommen können,
müssen sie aber nicht, um trotzdem von Meditation zu sprechen. Ihrer Ansicht nach MUSS eine definierte Technik
vorkommen und die logische Möglichkeit, durch diese Technik zu entspannen und dass dieser Zustand vom Meditierenden
selbst ausgelöst wird. Was nicht vorkommen muss, sind psychische und physische Entspannung, ein Fokuspunkt,
veränderte Bewusstseinszustände, der Bezug zu einer Religion oder Philosophie und die Erfahrung von geistiger Ruhe.
Auch hier ist also die Entspannung nicht unbedingt Teil der der Meditation.
Letztlich ist es so, dass jede*r Meditation anders erlebt. Insofern ist es natürlich viel eindrücklicher, eigene Erfahrungen
damit zu machen.
Die klarste Definition bekommt man eben doch durchs selber Machen.